Bitte reichen Sie Ihre (spirituellen) Fragen ein. Sie werden vom
SermeS persönlich beantwortet
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Q.:
Gibt es "religiöse" Antworten auf die heutigen Probleme wie Computersucht,
Burn-Out, Depression, Gewalt, Einsamkeit usw.? A.:
Zuerst soll die tiefe Überzeugung, daß wir individuell wie kollektiv in eine Sackgasse
geraten sind die Oberhand gewinnen. D.h. innerhalb dieses Systems ist das Suchen nach
einem Ausweg vergebens. Zweitens soll man/frau sich vor Augen halten, daß die Ursache
letztlich in der ego-zentrierten Struktur der Gesellschaft liegt. Drittens ist es die
schmerzvolle Entdeckung, daß man/frau selbst Teil dieser Ego-Struktur ist. Wenn man/frau
sich Selbst nicht erst ändert, woher soll die notwendige Kraft kommen um sich aus dem
Sumpf herauszuziehen? |
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Q.:
Konkret: Ich habe schon zwei Jahre einen Burn-Out. A.:
Die Frage: Wer ist da Burn-Out ist entscheidend. Die Antwort: Nur das Ego kann sich
erschöpfen. Bis vor Kurzem hast Du gedacht: Ich bin mein Ego. Jetzt weißt Du besser: Das
Ego ist nicht Deine Wahre Identität. Mein Wahres Selbst ist unerschöpflich. Das
eigentliche Problem ist, daß Du Dein ganzes Leben ignorant warst um diese überaus
wichtige Tatsache. Dein Burn-Out hat Dich auf die rechte Spur gesetzt. Burn-Out ist der
Hebel vom ego-zentrischen zum Wahren Leben. Bloß diese Idee gibt Dir schon neue Hoffnung.
Dein Neues Leben hat begonnen! |
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Q.: Seit vielen Jahren mache ich Achtsamkeitsübungen. Statt eines
"Durchbruchs" fällt es mir immer schwerer sie durchzuführen.
A.:
Ich mache Qi-Gong, ich mache Yoga....Das Gemeinsame ist das "ich mache". Alles
geht vom Ego aus: Motivation, Anstrengung, Ausdauer. Obwohl "Entspannung"
angestrebt wird, verursacht die Ego-Anstrengung immer mehr Anstrengung. Du bewegst Dich in
einen Kreis. Ich höre diese Geschichten jetzt so oft, daß, zusammen mit anderen
Faktoren, die Schlußfolgerung nahe liegt, daß Ego-gesteuerte Aktivitäten - auch wenn
sie "Balance" usw. erstreben - einfach nicht mehr aufzubringen sind. Die Ära
der Selbst-Anstrengung geht zu Ende. Diese Selbst-Erkenntnis läßt nur eine
Interpretation zu: Ohne Hingabe an "Das-Was-Größer-Ist" kann es - im Großen
wie im Kleinen - nicht weitergehen. |
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Q.: Solange ich etwas mache, bleibt mein Ich der Mittepunkt meiner
Aktivitäten. Es ändert sich grundsätzlich nichts. A.:
Richtig. Die meisten Anstrengungen dienen dazu ein
ego-zentriertes Leben aufrechterhalten zu können. Um uns Selbst zu schmeicheln, nennen
wir sie gerne "meine spirituelle Übungen". Mit wahrer Spiritualität hat es
jedoch nichts zu tun. |
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Q.: Wir alle wollen überleben... A.: Was will überleben? Das was uns zugrunde richtet? Wie absurd! |
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Q.:
Ich denke, für viele wird es sehr hilfreich sein, wenn Sie den Mechanismus der
Ego-Überkompensation noch einmal genau erklären.
A.: Mit diesem Konzept
wird in der Tat vieles begreiflicher. Also der Reihenfolge nach: 1. Es ist eine von der
Ganzheit abgeschiedene, isolierte Entität. Folge: Es wird nicht mehr von der Ganzheit
unterstützt, Grund für seine immer fortschreitende Entropie. Am Ende ist da nur noch ein
"Burn-Out". 2. Ein Konstrukt. Angenehme Erfahrungen werden zugelassen,
unangenehme rausgelassen. Mit dem Ersten identifitziert man/frau sich, das Zweite wird
verdrängt. Das Ergebnis: Identifikation mit einem ziemlich willkürlichen Selbstbild. 3.
"Tief" im Inneren spürt der Mensch seine wackelige Basis. Sein Grundgefühl ist
Verunsicherung, Mangel an Selbstvertrauen, Verletzlichkeit, Minderwertigkeit, Ohnmacht. 4.
Diese Faktoren zusammen macht das Ego-Dasein unverträglich. "Sein
"Selbstrespekt" läßt nicht zu, ständig an der Minusseite des Daseins zu
funktionieren. Statt seiner Suche nach seinem Wahren Selbst, sucht der Mensch sein Heil in
der Überkompensation.
5. Es bläht sich Selbst auf, während alles Andere herabgewürdigt wird. Je mehr alles
Andere denunziert wird, desto sicherer, "selbstbewußter", machtvoller es sich
Selbst fühlt. Letztendlich wird es ein Verbrechen größten Ausmaßes: Ich und der
"Rest", Gläubige und Nicht-Gläubige, Arier und Juden. |
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Q.: Es wird immer schwieriger den Sinn im (heutigen) Leben zu entdecken A.: Wenn Du ihn nicht
entdecken kannst, hast Du ihn gefunden. Denn das Leben hat nur einen Sinn: Sein Ego
aufgeben. |
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Q.: Eine Art spirituellen Freitodes... A.:
Genau. |
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Neue Fragen sind immer willkommen |
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Q.:Ich
spüre ganz tief die Wahrheit Ihrer Lehre. Sie ist zugleich schön und
"grausam", mutig und vorsichtig, überzeugend und Raum lassend. Sie ist nur noch
nicht greifbar. A.: Warte
bis sie Dich greift. Bis dann immer aufs Neue riechen, fühlen und schmecken. Und nicht
zuletzt: Mit immer grösserer Klarheit. |
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Q.: Manchmal habe ich das Bedürfnis einen Klaps auf den Kopf zu bekommen.
Damit auf einmal ein Blitz all meinen inneren Stress vernichtet. A.: Ein Zeichen daß Du
"reif" bist... |
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Q.: Ganz praktisch: Muß man/frau zuerst Ihr Buch gelesen haben oder kann
jeder einfach seine Fragen stellen? A.: Das Blog ist eine Art Referenzmöglichkeit, wobei bestimmte Begriffe als
bekannt angenommen werden. Denn es gibt im Blog zu wenig Raum alles aufs Neue zu
erörtern. |
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Q.:Als
ich Ihre Stimme am Telephon hörte, war es wirklich so als hörte ich die Stimme eines
17-jährigen. Was ist Ihr Geheimnis? A.: Im alten China sagt man: Wer die Kosmische Mutter kennt, bekommt das Ewige
Leben. Der Witz ist natürlich, daß man/frau das Ewige Leben - "Jungbrunnen" -
immer schon hat. Je mehr davon im täglichen Leben durchklingt, desto jünger bleibt
man/frau. Ich hatte in meinem Leben noch nie eine Ahnung von Alter. |
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Q.:
Erasmus hat mal gesagt: "Je törichter man ist, desto freudvoller das Leben" A.: Die höchste Stufe des spirituellen Weges ist
ein "Narr-Gottes" (der Mutter) zu sein. |
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Q.:
Sie benutzen oft den Begriff "Ganzheit". Was wird darunter verstanden? A.: Ganz praktisch. Wenn
man/frau die Leere (das Nichts, die Erleuchtung) verwirklicht, dann ist das zu vergleichen
mit einem unendlichen, zeitlosen Raum. Der Raum "an sich" ist leer, zugleich
schließt er die ganze Welt ein. In dieser Verwirklichung IST man/frau diesen Raum,
während alle "Formen" - die sichtbaren Dinge, einschließlich seines eigenen
Körpers - als sein Inhalt existieren. Das Erstaunliche ist, daß diese Formen: Die
Bäume, die Häuser, die Wolken, nicht aus sich selbst - als eine Anhäufung von
Individuen - existieren, sondern - durch den Raum - mit einander verbunden sind. Auch
haben sie keine eigene "Energie", sondern leben als "Schatten" in der
"leeren Energie" des Großen Bewußtseins. Diese Erfahrung hat einen
Wirklichkeitsgrad, der "tausendmal" über dem Alltäglichen hinausreicht. Weil
auch Du in dieser Kosmischen Intelligenz aufgelöst bist, ja, diese Intelligenz BIST, ist
Deine Einsicht unerschütterlich: Die Welt ist in der Tat eine Ganzheit, worin alles mit
allem verbunden ist. |
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Q.:
Für viele wird dies trotz allem nicht leicht vollziehbar sein. Wie übertragen
Sie Ihre
Kosmische Einsicht ins tägliche Leben? A.:
Es ist das Kernproblem schlechthin für einen Weisheits-Lehrer. Denn im Grunde genommen
ist eine solche Erfahrung nicht übertragbar. Seine Aufgabe ist seine Einsichten für den
normalen Verstand so zu "übersetzen", daß es für jeden verständlich wird. In
diesem Fall ist die Definition der Ganzheit: "Der Mensch verwurzelt in Himmel, Erde
und der (neuen) Gemeinschaft". Es hat eine Aufspaltung in Begriffen stattgefunden.
Von Vorteil ist die Tatsache, daß dies übereinstimmt mit Vorstellungen in alten
Kulturen: Der Geist als Teil des "Großen Geistes", der Körper als Teil der
Erde und die "Seele" als Teil der Gemeinschaft. Es mündet wiederum in
abgestuften Begriffen wie GemeinschaftsDemokratie und eine Neue Wirtschaft, basierend auf
Selbst-Souveränität, Subsidiarität und Solidarität.. |
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Erstaunlich wie tief Eure Fragen reichen! |
Q.:
Nach dieser Kosmischen Wirklichkeit sollen wir also unsere Gesellschaft einrichten? A.: Es ist das Prinzip der Kosmo-Politischen
Weltordnung. Nur eine Konstellation, die das Dasein widerspiegelt kann die Antwort sein
auf unsere Weltkrise. Alle vorherige "Modelle" waren auf ziemlich willkürliche
Ideen basiert. Daß sie nicht standhalten hat die Geschichte jetzt definitiv gezeigt. Der
sgn. "New World Order", wie sie heutzutage von einigen Machtgierigen gedacht
ist, ist im Vergleich zu allen anderen der Verwerflichste. |
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Q.:
Sie haben mal gesagt, daß trotz des Lebens in Einheit Sie noch immer "an sich selbst
arbeiten" und auch noch regelmäßig meditieren. A.:
Eins steht fest: Verdrängte Traumas bzw. Emotionen aus der Kinderzeit werden nie
vollständig "gelöst". Gedanken und Bilder bleiben immer an Nervzellen im
Gehirn haften. Insbesondere im Alter spürt man/frau das. Es ist also "gegen die
Natur" sie ganz loswerden zu wollen. Auch der Trick der asiatischen Religionen,
nämlich die Persönlichkeit als nicht-existent bzw. als Illusion vorzustellen, erweist
sich als eine Illusion. Je mehr man/frau verdrängt, desto heftiger bekommt man/frau dies
eines Tages auf den Teller. Bei mir, so hoffe ich sagen zu können, ist alle Schärfe des
Verdrängten mittlerweile gelöst. "Für mich selbst" gibt es keine
Notwendigkeit um z.B. regelmäßig zu meditieren. Dagegen ist es die Verpflichtung als
Lehrer der Menschen gegenüber immer wieder seine Durchläßigkeit zu optimieren, damit
Impulse der Mutter so unverzerrt wie möglich in die Welt durchklingen. Das überaus
abschreckende Beispiel ist der "Hl" Augustin. Trotz seiner Gotteserfahrung hat
er der Welt mit seinen ungelösten, häßlichen Problemen (Sex, Macht) aufgesattelt. Ein
anderes Beispiel - unter vielen - ist Luther. |
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Q.:
Ihre Offenheit ist erschütternd. A.: Sag
solche Dinge nicht zu often, sonst werde ich kein Wort mehr herausbringen! |
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Q.:
Ihr Definition des Egos ist "Identifikation mit dem eigenen Selbstbild". Wie
kommt das zustande? A.: Das Selbstbild ist
ein Gedankenkomplex zu dem man/frau sagt: "Das bin ich". Im Laufe des Lebens
werden Elemente zugefügt und wieder aufgegeben. Diese können Ideen, Vorstellungen,
Begriffe, Vorzüge, Geschmack, Paradigmen, Überzeugungen und Glauben sein. Der Prozeß
dahinter ist "Dinge Dir zueigenmachen". Er basiert also auf haben. Der Punkt
ist, daß alles was man/frau sich zueignet zu Objekt wird. Objekte werden im Geist
festgesetzt, fixiert. Provokativ gesagt: Sie werden zu totem Material. Dies ist mit einer
Blume zu vergleichen. Wenn Du eine schöne Blume siehst, hast Du die Wahl entweder sie zu
pflücken oder sie in Stille zu bewundern. Pflücken ist gleich abtöten. Sie bewundern
öffnet dagegen ihre wahre Schönheit. In unserer materialistischen Gesellschaft hat die
Anhäufung auch von "geistigen Werten" die Oberhand. Man/frau wird zu einer Art
Lagerhaus. Wir sammeln so immer mehr totes Geistmaterial, bis zu einem level, daß wir
"im eigenen Müll" ersticken. Das wird "Stress" genannt. Es führt
letztlich zu Depression und Burn-Out. |
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Q.:
Also Ego ist Habsucht. Wie könnte man das Sein definieren? A.:
Durch das Definieren wird das Sein zu haben. Sein ist nicht was man/frau hat, sondern was
man/frau IST. Diese Dimension (des Seins) befindet sich Jenseits des Denkens. In der
Pseudo-Welt des New Age sagt man/frau "einfach Sein". In den meisten Fällen
haben sie das irgendwo gelesen. Der Punkt ist, daß "einfach Sein" nicht so
einfach ist. Man/frau kann sich in dieser Hinsicht leicht was vormachen. Das Kriterium
für die Seins-Verwirklichung ist das Zurücktreten ins eigene Innere. Wenn man/frau
"dahinterkommt", entsteht vor Dir mehr Raum. In dieser Schicht befinden sich die
Gedanken. Es ist eine innere Distanz zwischen dem inneren Sein (Dem "Wahre Selbst/Dem
Beobachter) und die Gedanken entstanden, so daß man/frau sagen kann: "Ich Bin hier
und meine Gedanken sind vor mir, also bin ich meine Gedanken nicht". Statt ständig
von den Gedanken ins Schlepptau genommen zu werden, ist eine Freiheit den Gedanken
gegenüber entstanden. Das Sein selbst ist leer, klar, transparant. Du bist wiederum
Meister im eigenen Haus geworden. |
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Q.:
Jetzt wird es verständlicher, weshalb die "virtuelle Welt" eine so
niederschmetternde Auswirkung auf den Geist hat. A.: Absolut.
Die Bilder auf dem Schirm verstärken die eigenen Gedanken bzw. Vorstellungen, Emotionen
um das "Tausendfache". Die Saugkraft die davon ausgeht ist unwiderstehlich für
das sowieso schon schwache (oder gar abwesende) Bewußtsein. Es ist das ultimative Grab
für das Sein. Die Anstrengung sich daraus zu erheben, steht einer Auferstehung gleich.
Deswegen helfen übliche Maßnahmen nicht. Die totale Sucht kann nur von der totalen
Einsatz der Transzendenz geheilt werden. Glücklich sind diejenige, deren
virtuell-aufgeblähtes Ego mit den Folgen seines totalen Versagens konfrontiert werden.
Denn dann kann er/sie als "verlorene(r) Sohn/Tochter" zur Kosmischen Mutter
zurückkehren. |
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Q.:
Mißbilligen Sie das Internet als Ganzes? A.:
Selbstverständlich nicht. Ich betrachte es jedoch als eine Ergänzung, nicht als ein
alles-verdrängendes Medium. Insbesondere im Bereich der Information (aber das Leben ist
mehr als Information!), für den Austausch von Ideen und Initiativen, betrachte ich es als
eine bahnbrechende Bereicherung. Das Entscheidende ist, ob die Menschheit das Internet mit
Maß zu benutzen weiß oder daß "das Internet den Mensch benutzt".
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Q.:
Rudolf Otto hat in seinem Buch "Das Heilige" das Göttliche
("Numinosum") als sowohl "faszinierend" (fascinosum) als auch
"furchteinflößend" (tremendum) charakterisiert. Stimmt das überein mit Ihren
Erfahrungen? A.: Zwei Dinge soll man/frau
hier unterscheiden. Wie das Ego das Göttliche erfährt und das Göttliche "an
sich". Im ersten Fall ist es das Ego, das dem Nuninösen näherkommt. Es steht auf
dem Punkt im Einen aufzulösen. Da gibt es in der Tat sowohl unendliche Seligkeit als auch
Angst. Das Ego will untergehen, denn es bedeutet die Befreiung aus seiner Begrenztheit,
zugleich fürchtet es das Nichts. Otto schrieb dies in einer Zeit (1917), worin die Mystik
eine Wiederbelebung erfuhr. Die entartete Kirche war (ist) jedoch nicht an
Gotteserfahrungen interessiert, deswegen hat Ottos Werk keine Konsequenz für das
Kirchenleben gehabt. Heutzutage können zwei Aspekte hinzugefügt werden. Der Weg der
Meditation macht eine schrittweise Annäherung an das Numinose möglich, so daß eine
plötzliche Konfrontation von Ego und Gott weniger wahrscheinlich wird. Andererseits ist
durch die Offenbarung der Kosmischen Mutter (1977) eine tiefere Einsicht in das Numinosum
entstanden. Es erweist sich als das Absolute Nichts, zusammen mit zwei Kosmischen
Kräften: Dem Ewigen Licht und der Ewigen Zerstörung. Konfrontation mit diesen beiden
Kräften erzeugen genau die zwei Erfahrungen des Rudolf Otto. Ob er selbst davon geahnt
hatte? |
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Q.:
In den dualistischen Systemen dieser Welt spricht man von "Licht und Dunkelheit"
als zwei gegensätzliche Dimensionen. Folglich identifiziert man sicht mit dem Licht
("das Gute") das die Dunkelheit ("das Böse") bekämpft. Lauert nicht
in Ihrem System dieselbe Gefahr? A.: Ich
bin glücklich, daß es bei mir nicht um ein System, sondern um eine Kosmische Erfahrung
(Verwirklichung) geht. Dann sieht man/frau, daß die Dualisten nicht "zu Ende gedacht
haben". Es fehlt ihnen an der darunterliegenden, letztendlichen Dimension: Das
Absolute Nichts. Dieses Nichts ("Kosmischer Schoß") macht, daß Licht und
Dunkelheit nicht nur zwei gegensätzliche, sondern zugleich auch komplementäre Kräfte
sind. Das dynamische Gleichgewicht der Beiden macht das Leben möglich. Statt einander zu
bekämpfen, sind beide Kategorien Teil des mütterlichen Urgrundes. Dualismus wird so zu
Uni-Dualismus. |
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Q.:
In Ihrer Philosophie steht "die Mutter" im Mittelpunkt. Hat das seine Effekte
auf "irdische Mütter?" A.:
Selbstverständlich. Mütter werden am meisten diskriminiert. Sie passen nicht im
Ego-Weltbild. Ein Junge muß seine Mutter abweisen um nicht "in ihren Schoß
zurückzufallen". Um "stark" zu werden, muß er die Mutter hinter sich
lassen. Auch junge Frauen erfahren das so. "Selbstaufopferung" paßt nicht in
ihrem Konzept von Ego-Karriere. Außerdem: Die Idee des Fortschritts bewirkt, daß wir uns
immer mehr vom Ursprung entfernen. Mütter sind deswegen per Definition rückständig. Das
lineare Denken ist dafür verantwortlich. Letztlich liegt der Mutterverachtung eine
Fehlinterpretation des Kosmos zugrunde. Wir leben, so sagen die Physiker, in einem
Universum das sich immer mehr expandiert. Dadurch wird Vergangenheit etwas was man/frau
definitiv hinter sich läßt. Sie ist wertlos für das Leben "Hier und Jetzt".
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Der Kosmos ist zyklisch statt linear. D.h. alles, ohne
Ausnahme, kehrt ständig zum Ursprung zurück. Wir kommen nicht nur aus der Mutter hervor,
sondern kehren auch zu ihr zurück. "Auf einmal" ist die Mutter der Mittelpunkt
des Universums - von Geburt, Tod und Wiedergeburt - geworden. |
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Q.:
Dies ist total spannend. Ganz was anderes als die reaktionären Stimmen, die die Mütter
zurück in ihre monogamen Rollen drängen wollen. A.:
Es zeigt was passiert, wenn die Kosmo-Politische Weltanschauung fehlt. Vergangene
Ideologien müssen dann das Loch zustopfen. Dagegen weist nur der Kosmos den richtigen
Weg. Die Mütter sind eine Analogie zur Kosmischen Mutter. Sie werden deswegen gefeiert
als Inkarnationen des Allerhöchsten. Sie sind das Alpha und Omega des menschlichen
Lebenslaufes. In der Praxis des sozialen Lebens bedeutet dies, daß sie
Schlüsselpositionen besetzten. Dazu sollte einen Anfang gemacht werden mit einer neuen
Familienstruktur. Das wird Schritt für Schritt erweitert, so daß die Mütter nicht nur
in der eigenen Sippe die zentrale Figur ist, sondern auch in der erweiterten, politischen
Gemeinschaft, das was ich "GemeinschaftsDemokratie" genannt habe. Das Interesse
der Mütter und auch Frauen liegt in der Erweiterung der häuschlichen Sphäre, nicht im
Aufgeben deren. Statt sich zu erschöpfen im kapitalistischen "rat-race", machen
Frauen Karriere in einer neuen Gesellschaft, wo Kooperation, nicht (mörderische)
Konkurrenz im Mittelpunkt steht. |
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Q.:
Ich muß ehrlich gestehen: So ein Manna an erneuernden Einsichten ist in meinem Leben noch
nie vom Himmel heruntergefallen. Ich spüre eine große Freude Sie kennengelernt zu haben.
Sie besitzen die "Kosmische BeGEISTerung", die unsere Zeit so dringend braucht. A.: Jai Mata Di! |
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Q.:
Heutzutage sieht man immer mehr, daß anti-kapitalische Initiativen von den Großkonzernen
verschluckt werden. Befürchten Sie nicht, daß Ihre Initiative dem gleichen Schicksal
unterlegen wird? A.: Die sich vereinnahmen
lassen, sind wie alle Anderen auch mit ihrem Ego identifiziert. Sie möchten zwar
"was Gutes" tun, aber wenn ihnen Geld angeboten wird, werden sie schwach. Diese
sind nicht die Hoffnungsträger für eine Neue Welt. |
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Die Suche nach der Wahrheit |
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Q.:
Es fehlt das Spirituelle? A.: Genau. Nur
wenn Haben durch Sein ersetzt wird, entsteht die innere Qualität, worauf man/frau bauen
kann. Deswegen habe ich explizit einen neuen (alten!) Archetypus als Leitbild
hervorgehoben: Der Grüne Mann und die Weise Frau. Es sind die Menschen, die bereit sind
ihr Ego aufzugeben, weil sie wissen worum es heutzutage geht: Entweder das Ego
"stirbt" oder die Welt wird untergehen. |
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Q.:
Freiwillig zu "sterben", das wird wohl nicht jeder Mann/jede Frau begehren. A.: Wer der Schrecken der Ego-Katastrophe am
eigenen Leib erfahren hat - also tief in der Seele den Gräuel der selbst-zerstörerischen
Sucht der Menschheit gespürt hat - für ihn oder sie ist das Aufgeben des Egos eine
unglaubliche Befreiung. Dann sieht man/frau ein, daß die Essenz des Lebens ständige
Wiedergeburt ist. Von einem lebenden Toten ist man/frau wahrlich Mensch geworden. |
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Q.:
Wie unser Goethe schon viel früher eingesehen hat. A.:
Er ist nur "unser", wenn wir ihn (endlich mal) ernst nehmen. |
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Q.:
Wie ist Ihre Stellung zum Humanismus? A.: Ursprünglich
war "Humanismus" gleich "Kosmologie". Alle berühmten Vertreter,
worauf auch der heutige Humanismus sich stützt (sagt er) - Eckhart, Giordano Bruno,
Spinoza, Fichte, Leibnitz, Schiller, Goethe, Schopenhauer, Nietzsche, Klages, Einstein
usw. waren Kosmiker. Sie definierten den Mensch als Teil der Kosmischen Wirklichkeit. Der
Humanismus von heute hat sich jedoch mit dem isolierten Ego als der Kern der menschlichen
Persönlichkeit identifiziert. Er ist dadurch auf dem falschen Weg geraten. Genau wie der
Humanismus zurecht den biblischen Glauben ablehnt, so muß der egozentrische,
anthropozentrische Humanismus ebenfalls als lebensfremd bzw. -widrig zurückgewiesen
werden. Nur das Ganze spiegelt die existentielle Situation der Menschheit. |
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Q.:
Humanismus wird gerne als DIE Alternative zum Christentum bezeichnet. Hat er deswegen auch
nicht einen Wert? A.: So wie "der
Feind meiner Feinde ist mein Freund?" Man/frau übersieht, daß die alten Religionen,
inklusive ihrer Antagonisten zu einem schon vorübergegangenen Zeitalter gehören. Seinen
eigenen Klub zu gründen mit eigenen Interessen mit Exklusivität allen Anderen gegenüber
ist gegenwartswidrig. Es führt zu nichts, nur noch mehr Elend. Die Realität ist, daß
die ganze Welt zu einer einzigen Ego-Sucht - die die Religionen 2000 Jahre lang nicht
überwinden konnten - zusammengewachsen ist. Wo die ganze Welt vom Ego beherrscht wird,
hilft nur die Kosmische (META)-Religion. Der Kosmos ist der Erbe der ganzen Menschheit,
niemand ausgeklammert. Deswegen ist er der einzige Hoffnungsträger.
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Q.: Viele
Experten sagen heute, daß der Währungskollaps nur eine Frage der Zeit sei. Wie können
wir uns darauf vorbereiten? A.: Die
Empfehlungen gehen nicht weiter als das Retten der eigenen Haut, was durchaus seine eigene
Berechtigung hat. Eine neue Gesellschaft wird dadurch nicht entstehen. Der Punkt ist, daß
es früher oder später auch eine soziale, ja, eine zivilisatorische Kollaps geben wird.
Die Bedrohung, die davon ausgeht ist zweifach: Das direkte Elend und die Möglichkeit,
daß bestimmte Kräfte in der Welt hierauf GEWARTET haben. Sie benutzen das Chaos um ihre
weltweite Diktatur festigen zu können. Manche behaupten, daß, um dieses Ziel zu
erreichen, das zunehmende Chaos in der Welt absichtlich verursacht wird. |
|
Q.:
Das Ende? A.: In kurzer Frist soll eine Einsicht in
die existentielle Lage entstehen die dazu führt, daß die WAHRE Ursache der globalen
Krise eingesehen wird. Bis jetzt sind es intellektuelle Standpunkte - die nützlich sind -
aber nicht beGEISTern. Und solange die Menschen süchtig sind, werden sie sich auch nicht
begeistern können. Zugleich kann die einzige Lösung der Krise nur von den Menschen
selbst kommen. Also, was DRINGEND geschehen muß, ist das die Menschheit aufsteht. |
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Q.:
Klingt großartig, aber wie? A.: Wenn
man/frau nur Veränderungen in der Außenwelt vornimmt, dann ist es dasselbe Ego, das dies
bewirkt. Und das Ego ist die Ursache der Katastrophe. Das wird also nicht klappen. |
Eine ganze Gesellschaft
auf dem Ego aufgebaut, das kann nur gigantisch schiefgehen |
Q.:
Ich denke, wenn die Menschen wirklich tief von innen begreifen, daß die Lösung der Krise
in ihnen selbst liegt, sie sofort aufwachen würden. A.:
In dieser Hinsicht fühle ich mich sooo beschränkt! Denn, wie kann "die
Menschheit" sich in einer so kurzen Zeit verwandeln? Also, ohne die Hilfe des Kosmos
wird es nicht gehen. Ich möchte es von den Dächern schreien: Dieses Ego, das bist Du
nicht. Es hat Dir ein Leben lang nur Elend besorgt. In Wirklichkeit bist Du ganz was
anderes. Tief in Dir selbst schlummert das Wesen, Dein göttlicher Funken und sehnt danach
von Dir erkannt, anerkannt und verwirklicht zu werden. Du bist nicht ohnmächtig,
unbedeutend oder schwach. Jeder Mensch ist Teil des Kosmos, ja, ist letztendlich der
Kosmos selbst. Wenn Du Dich dem Kosmos entschließt, steht Dir sein "Faß des
Überflußes" ständig zur Verfügung. Angst schmilzt wie Schnee an der warmen Sonne.
Durch Kosmisches Selbstvertrauen gestärkt, überwindest Du alle Hindernisse. |
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Q.: Heutzutage ist "Soul Sex" populär. Was halten Sie davon? A.: Alles was Freude
bereitet ist schön. Daß die Achtsamkeit jetzt auch im Bett "praktiziert" wird,
ist zu begrüßen. Ein Ding führt zum Nachdenken. Immer geht "Popularisierung"
auf Kosten der Qualität. Achtsamkeit war eine ausschließlich buddhistische Praxis. Dann
"kümmerte" ein amerikanischer Arzt sich darum, wodurch sie für (den
allgemeinen) "Wellness" eingesetzt wurde. Das Problem ist, daß die Menschen,
die sie anwenden sich nicht geändert haben. Sie funktionieren wie zuvor aus ihrem Ego
heraus. In diesem Fall: Sie wollen mit Hilfe der Achtsamkeit "ihren Sex
verbessern". Erstere wird so zum Instrument statt Ziel zu sein. Das Ego hat die
Achtsamkeit vereinnahmt, statt sich selbst aufzugeben. Die (ersehnte) Tiefe wird jedoch
nur erfahren durch die Liebe. Denn nur durch sie gibt das Ego sich selbst auf. |
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Q.:
Es fällt mir immer wieder auf wie Strenge und Schönheit Kehrseiten der selben Medaille
sind. Die Wahrheit ist nicht leicht zu haben. A.:
Der Grund: Die Wahrheit kann man/frau nur Sein, niemals kan man/sie besitzen. |
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© 2007
Copyright Han Marie Stiekema
Last revising: 09/15/15 |